Multiresistente Erreger stellen sowohl im ambulanten als auch im stationären Versorgungsbereich ein zunehmendes Problem dar (siehe auch Regionale Netzwerke: Instrumente zur Vermeidung der Weiterverbreitung von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen auf der Seite des Robert Koch-Instituts. Zur Bewältigung der Problematik muss die regionale Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure verbessert werden. Ziel muß daher daher die Überwindung von Kommunikations- und Organisationsbrüchen
in der Versorgung MRSA-besiedelter oder infizierter Patienten sein:
- bei Verlegung und Entlassung aus dem Krankenhaus
- bei Aufnahme in Pflegeeinrichtungen und
- beim Transport mit dem Rettungsdienst
- bei ambulanter pflegerischer Versorgung
- bei Informationsaustausch der vorgenannten Einrichtungen untereinander
- Durchführung von Prävalenzuntersuchungen und deren Auswertung (wie häufig und bei wem kommt MRSA vor?)
- Schulungen von Beschäftigten im Gesundheitswesen
- EDV-Vernetzung mit dem Ziel eines zeitnahen und unproblematischen Datentransfers
Bei der Vermeidung von Kommunikationsbrüchen ist eine zentrale Informationsbörse für die Einrichtungen des Gesundheitswesens ein wesentlicher Baustein. Zu diesem Zweck befindet sich ein elektronisches Informationsportal mit Zugriff für Labore, Ärzte, Rettungsdieste und Pflegeeinrichtungen im Aufbau.
Das Land Schleswig-Holstein sieht mit der Förderung des Projektes die Chance, ein Modell zu etablieren, das Signalwirkung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) der übrigen Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein hat. Die Netzwerkbildung und die dabei gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auf andere kommunale Strukturen übertragen und ermöglichen dadurch eine überregionale Perspektive.